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Warum der Krieg in der Ukraine die IT-Welt verändert.

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Von
Dominic Schulz

Russland ist in die Ukraine einmarschiert und hat eines der schlimmsten Szenarien in Europa wahr werden lassen. Hunderttausende fliehen und niemand ahnt, was auf uns alle zukommt. Während wir uns in Westeuropa um die Öl- und Gasversorgung sorgen und nun nach Unabhängigkeit im Energiesektor streben, bleibt eine andere Abhängigkeit bisher unerwähnt.

Denn die Ukraine ist, neben Belarus das IT-Zentrum Europas.

Die europäische Softwareentwicklung findet zu einem beträchtlichen Teil in der Ukraine statt. Auf anderem Wege lässt sich der Fachkräftemangel besonders im deutschen IT- Sektor kaum bewältigen.

In der Ukraine gibt es 285.000 IT-Fachkräfte, der IT-Sektor macht dort 4 % des BIP aus und gut 60 % der Entwickler, Ingenieure und Cloud-Computing Experten arbeiten für IT-Outsourcing Unternehmen. Solche Unternehmen verkaufen ihre Dienstleistung an westliche Kunden. Auch unsere deutsche IT-Branche und Wirtschaft ist von diesem IT-Outsourcing abhängig.

Denn gut 20 % unseres Marktwertes von insgesamt 19,03 Milliarden USD wird von Unternehmen gestemmt, die sich dem IT-Outsourcing bedienen. Kein Wunder, dass die ukrainischen Fachkräfte ein wesentlicher Erfolgsfaktor für deutsche Softwareunternehmen waren und sind.  

Die ukrainischen IT-Exporte haben sich in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt. Waren es 2018 noch 20,2 % der Außenhandelsquote, sind es 2021 bereits 37%.

Wird der Westen digital abgeschnitten?

All diese Zahlen bestätigen die zentrale Rolle der Ukraine in der deutschen IT-Wirtschaft. Welche Auswirkungen die derzeitigen Ereignisse haben werden, kann man nur schwer vorhersagen.

Bereits vor der Zuspitzung der Ereignisse haben viele Unternehmen ihr Risiko-Management erweitert. Viele Fachkräfte verließen das Land, um remote sicher weiter arbeiten zu können.  Firmen setzten ebenfalls auf Diversifikation und gründeten Außenstellen in Polen oder anderen NATO-Mitgliedsstaaten, wie auch der Software-Outsourcing-Anbieter K&C.

Doch das “Nearshoring” muss neu gedacht werden. Bisher war es für viele ukrainische Fachkräfte äußerst lukrativ für westliche Unternehmen zu arbeiten, da diese bereit sind, Spitzengehälter für ITler zu zahlen. Dies könnte durch die bestehende Ortsunabhängigkeit bestehen bleiben, jedoch wird es schwieriger werden, an entsprechende neue Fachkräfte heranzukommen. Auch ist besonders für jene IT-Experten die Lage langfristig unklar, die sich noch in der Ukraine befinden. Denn Fakt ist auch: Durch die qualitativ hohe Ausbildung in der IT-Branche ist dieser Sektor für junge Leute in der Ukraine sehr attraktiv. Viele der Fachkräfte befinden sich somit im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. In der jetzigen Situation entschließen sich viele zu bleiben. Einige verteidigen ihr Land, andere arbeiten sogar aus dem Luftschutzbunker aus weiter.

Die Frage, die offenbleibt: Wie lange können die ukrainischen Fachkräfte überhaupt weiter arbeiten? Nur solange eine stabile Internetverbindung besteht, ist dies möglich.

Viele ITler stehen vor der Entscheidung ihr Land zu unterstützen oder ihr Leben zu retten.

Wie kann man IT-Fachkräften nach der Flucht eine Chance geben?

Viele Unternehmen habe ihre Fachkräfte vor Beginn des Krieges außer Land gebracht. Einige sind selbst gegangen und manche arbeiten aus dem Bunker heraus. Zustände, die man sich nicht mal vorstellen will und doch zur neuen Realität gehören.

Bei all dem Leid können westliche Unternehmen jedoch auch etwas für ukrainische ITler tun!

Den mit der Flüchtlingswelle aus der Ukraine kommen auch viele Fachkräfte. All jene, die ihre Arbeit verloren haben, sollte schnell die Möglichkeit für ein Stück Normalität geboten werden.

UA Talents – ist diese Chance für den Technologiesektor.

Die Plattform UA Talents wurde in Berlin geschaffen, um geflüchtete Fachkräfte aus der Ukraine schnell und unkompliziert mit potenziellen Arbeitgebern aus ganz Europa zu vernetzen. Für diejenigen, die durch den Krieg ihre Anstellung verloren haben eine echte Chance, immerhin sprechen gut 85 % der ukrainischen ITler sehr gutes Englisch.

Bedarf gibt es für diese Menschen genug. Allein in Deutschland fehlen derzeit circa 100.000 IT-Fachkräfte.  

Gegründet und entwickelt wurde diese Plattform von ukrainischen IT-Spezialisten und Freiwilligen. Sie bieten damit allen Seiten eine echte Chance, durch diese schwierigen Zeiten zu kommen.

Steige noch tiefer ins Recruiting ein